Weihnachtsrundbrief
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
wir hoffen, dass Sie gut und gesund durch das Corona-Jahr gekommen sind. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest mit dem wahren Weihnachtsfrieden und ein Gutes Neues Jahr mit viel Freude, Gesundheit und Zufriedenheit.
Ein kleines Virus hat uns vor Augen geführt, wie wertvoll der zwischenmenschliche Raum für uns alle ist und wie sehr unser Überleben vom Gemeinsinn, Mitgefühl und Solidarität abhängt. Die Coronakrise zeigt, wie viele Menschen und Organisationen es gibt, die keine Mühen scheuen um zu helfen.
Auch der Bund Naturschutz wird sich bemühen, ein wenig Licht und Freude zu den Menschen zu bringen. Wir hoffen, dass es uns gelingt, mit unseren Veranstaltungen und Naturbeobachtungen die Menschen mit ihrer Heimat vertraut und ein wenig glücklicher zu machen.
Bei all der Sorge um die Auswirkungen der Pandemie dürfen wir aber die beiden weiteren großen Krisen nicht vergessen: Gerade beobachten wir, wie der Klimawandel uns überrollt, wie er sich massiv auf die Land- und Forstwirtschaft auswirkt. Zusätzlich trifft uns massiv das allgemeine Artensterben, das sich durch den Klimawandel noch beschleunigen wird.
In allen Politikfeldern wie Covid – 19 spielt die Wissenschaft in Entscheidungsprozessen eine zentrale Rolle. In der Klima-, Energie- und Agrarpolitik scheint es dagegen eine übliche Tradition zu sein, wissenschaftliche Empfehlungen erst einmal zu ignorieren und sich später mit deren Umsetzung drei Jahrzehnte lang Zeit zu lassen.
Der Bund Naturschutz fordert die Einhaltung der Ziele der Klimaschutzkonferenz von Paris 2015 und das Einhalten des 1,5° C Ziels. Dies erfordert für Deutschland bis 2040 eine Halbierung des Energieverbrauchs und die Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien, vor allem Wind- und Sonnenenergie. Wind und Sonne sind überwiegend dezentrale, regionale Stromlieferanten und machen in Ergänzung mit Stromspeichern den Bau der Gleichstromtrasse überflüssig.
Wir fordern einen ökologischen Umbau der Landwirtschaft. Wir müssen weg von der Intensivlandwirtschaft mit geschädigten Böden, verschmutzten Trinkwasser und verödeten Landschaften. Wir brauchen keine Gemeinsame Agrarpolitik der EU, die die Landwirtschaft weiterhin mit Milliarden von Euro subventioniert, nach der Devise „ mehr Hektar, mehr Geld“. Sondern wir brauchen eine naturnahe vielfältige Landwirtschaft die Bäume und Hecken in die Landschaft schont, die Kohlendioxid bindet und Lebensraum für Pflanzen und Tiere schafft.
Am Ende des Jahres 2020 konnten wir auf einen großen Erfolg zurückblicken: der Erhalt des Naturschutzgebietes „Großer Teichelberg“. Viele Jahre lang standen sich wirtschaftliche und Naturschutz-Interessen gegenüber. Die Rettung dieser „ Arche Noah“ am Teichelberg wurde am 4. Oktober mit Prof. Dr. Hubert Weiger, mit Vertretern der Bayerischen Staatsforsten, mit Kommunalpolitikern und vielen Naturfreunden mit einer eindrucksvollen Waldbegehung besonders gewürdigt. Die bedrohten Wälder sind gerade jetzt unsere wichtigsten Verbündeten. Nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch als Ort der Inspiration, des Krafttankens und der Geborgenheit.
Solche Erfolge sind immer eine Gemeinschaftsleistung. Der Dank gilt deshalb allen Mitgliedern, die mit ihren Beiträgen und Spenden unsere Arbeit auch im Jahr 2020 unterstützten. Mein besonderer Dank gilt unseren Vorstandsmitgliedern und den Aktiven für ihr Engagement vor Ort. Im vergangenen Jahr fand die Pflege unserer Biotope unter besonders schwierigen Bedingungen statt. Ganz herzlichen Dank an alle die dabei geholfen haben. Außerdem an Ursula Schimmel, die auch dieses Jahr die Geschäftsstelle bestens geleitet hat.
Im Jahr 2020 fielen viele unserer Veranstaltungen aus, auch die Jahreshauptversammlung. Sobald es die Umstände erlauben werden wir die JHV im neuen Jahr abhalten und dies rechtzeitig in der Presse ankündigen. Wir haben für 2021 ein umfangreiches Programm an Führungen geplant und hoffen, dass wir uns ab Frühjahr wieder draußen treffen dürfen.
Ich wünsche allen ein besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest mit einem Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen 2021. Bleiben Sie gesund.
Mit besten Grüßen
Josef Siller
Vorsitzender der BN Kreisgruppe