Igel wachen auf – was jeder tun kann
Verlässt ein Igel sein Winterquartier, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass der Winterschlaf beendet ist. Viele Tiere wechseln zum Ende des Winters nochmal ihr Versteck, auf Nahrungssuche gehen dabei nur wenige. Anschließend ziehen sich diese Igel wieder in ihre Quartiere zurück und schlafen weiter. Manche dieser Tiere sind aber tatsächlich hilfsbedürftig, da sie keine Fettreserven mehr besitzen, um ihre Körpertemperatur, trotz frostiger Nachttemperaturen, aufrechtzuerhalten oder um nochmal einschlafen zu können. Ausgehungert und ausgelaugt gehen diese Stachelritter dann auf Futtersuche. Doch richtig satt wird jetzt noch keiner: Die Nächte sind zu kalt. Am Boden lebende, nachtaktive Insekten sind kaum aktiv.
Kurzfristige Hilfe in der nahrungsarmen Zeit
Man erkennt hilfsbedürftige Tiere häufig an ihrer Tagaktivität oder daran, dass diese Igel ziellos umherirren, abgemagert und kraftlos wirken. Wem ein solches Tier begegnet, der sollte handeln: Nach dem Aufwachen verspüren unsere Stachelritter zunächst großen Durst. Eine flache Schale mit frischem Wasser sollte jeder Gartenbesitzer aufstellen. Gefressen werden gerne Rühreier, Katzenfutter oder getrocknete Insekten. Manche Igel mögen auch angebratenes Hackfleisch oder gekochtes, kleingeschnittenes Geflügelfleisch. Je fett- und proteinreicher die Nahrung, umso besser. „Das Futter sollte an einem geschützten Ort aufgestellt werden, damit die Futterspende auch bei dem hilfsbedürftigen Tier ankommt und nicht etwa bei der dicken Nachbarskatze.
Eine Bauanleitung für ein Igelhaus, das auch als Futterhaus verwendet werden kann, ist auf den Seiten des BUND Naturschutz zu finden unter: www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/tieren-helfen/igelhaus-bauen
Außerdem sollen alle Gartenbesitzer mit dem Frühjahrsputz im Garten noch warten: Jeder Igel-Unterschlupf wie Laub- und Reisighaufen, dichte Hecken und anderes Gestrüpp ist aktuell für unsere Igel überlebenswichtig.
Für Rückfragen: tirschenreuth@bund-naturschutz.de, Tel 09634 9168105
Fotoquelle: Martina Gehret, BN