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Stellungnahme der Kreisgruppe zu Windkraft im Hessenreuther Wald

Der BUND Naturschutz hält die Windenergie mit „ökologischen Leitplanken“ an fundiert geprüften Standorten für verantwortbar und wehrt sich gegen ihre grundsätzliche Verteufelung.

04.09.2019

Bisher liegen dem BUND Naturschutz keine fundierten Daten zu konkret geplanten Windenergiestandorten und zu ausreichenden Erhebungen relevanter Tierarten vor. Wegen der hohen Sensibilität des betroffenen Gebiets ist nicht klar, ob die Naturschutzanforderungen an eine solche Planung in diesem Bereich erfüllbar sind.

2017 hat der regionale Planungsverband Oberpfalz-Nord die Fortschreibung des Regionalplans zum Thema Windkraft eingestellt. Die Fortschreibung hätte festgelegt welche Gebiete für WKA in Frage kommen und welche ausgeschlossen sind. Leider wurde dieses Verfahren durch die 10H-Regelung ausgehebelt. Denn diese führt dazu, dass Windkraft-Planungen nun in abgelegene Waldgebiete abgedrängt werden.

Unser Klima hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert, in unseren Wäldern hat ein Waldsterben bisher unbekannten Ausmaßes eingesetzt.  Um unsere heimische Natur zu schützen ist für uns die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels der Pariser Klima-Konferenz zwingend erforderlich. Die dringend erforderliche Energiewende muss mit dem Dreiklang Energiesparen, Erhöhung der Energie-Effizienz und Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgen. Zu letzterem kann und muss auch in Bayern die Windenergie an geeigneten Standorten einen erheblichen Beitrag leisten. Wenn sie mit Bürgerenergiegenossenschaften vorangetrieben wird, kann sie gerade im ländlichen Raum die Wertschöpfung vor Ort und damit die Regionalentwicklung stärken. Als Naturschutzverband ist es für uns selbstverständlich, dass dabei eine nachvollziehbare und fundierte Standortwahl erfolgen muss, die ihre Auswirkungen auf Mensch und Natur auf ein Minimum reduziert.

Der BUND Naturschutz hält die Windenergie daher mit „ökologischen Leitplanken“ an fundiert geprüften Standorten für verantwortbar und wehrt sich gegen ihre grundsätzliche Verteufelung.

Derzeit gibt es in weiten Teilen der Oberpfalz erhebliche Proteste gegen die Planungen zu einem umfangreichen Aus- und Neubau von Stromtrassen. Ohne den verstärkten Einsatz der dezentralen Energieerzeugung, auch durch Windenergie, ist dieser Widerstand zum Scheitern verurteilt.

Als BUND Naturschutz stehen wir zu unserer Mitverantwortung für den Atomausstieg, für eine gelingende Energiewende und für einen konsequenten Klimaschutz, der auch die Voraussetzung für eine lebenswerte Zukunft kommender Generationen und für das Weiterbestehen zahlreicher heimischer Tier- und Pflanzenarten ist