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Mitgliederrundbrief März 2022

09.03.2022

Liebe Mitglieder und Freunde des Bund Naturschutz,

mit der Lockerung der Corona Einschränkungen laufen unsere Veranstaltungen und Exkursionen wieder wie in früheren Jahren ab, eine Anmeldung ist in der Regel nicht nötig.  Den aktuellen Stand und die Details der Führungen finden Sie auch auf unserer Website https://tirschenreuth.bund-naturschutz.de

Do, 10.03.         19.30 Uhr „Artenvielfalt in der tropischen Landwirtschaft“  -  Vortrag von Tropen-Landwirt Luis Waldmüller, mit interessanten Beispielen und eindrucksvollen Bildern aus der Praxis in Asien und Ostafrika.  Ort: Kemnath, Foyer der Mehrzweckhalle, Es gilt die 3-G-Regel                     

Mo, 25.04.      18.00 - 20.00 Uhr „Natur in der Stadt - Entdecken von Flora und Fauna“ Rundgang in Kemnath mit dem Stadtgärtner und den Artenschutzexperten des BN und LBV. Treffpunkt: Parkplatz Ärztezentrum, Seeleitenpark

Sa, 07.05.        14.00 - 16.00 Uhr „Geheimnisvolle Moore im Steinwald“  -  Exkursion mit dem Revierförster Wolfgang Schödel in die kaum bekannten Moore des Steinwalds. Dabei werden die vielfältigen positiven Funktionen dieser Flächen für Wasserhaushalt, Naturschutz und Klima vorgestellt, ebenso wie die vielfältigen Renaturierungsmaßnahmen. Wetterangepasste Kleidung und Gummistiefel. Treffpunkt: Parkplatz an der Glasschleif bei Arnoldsreuth

Sa, 14.05.        07.00 Uhr „Stunde der Gartenvögel“ - Bestimmung heimischer Singvögel Gemeinsame Veranstaltung mit dem LBV und der Umweltstation. Mit Roland Bönisch vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Treffpunkt: Eingang des Naturerlebnisgartens, Brauhausstraße, Waldsassen

Do, 02.06        18.00 Uhr „Vogelstimmen im Wald und Anmerkungen zum Waldnaturschutz und Waldbau im Zeichen klimatischer Veränderungen im Stadtwald Augsburg“ Exkursion mit dem Revierförster Eckhard Deutschländer und Erwin Möhrlein Treffpunkt: Wanderparkplatz am Ortseingang von Herzogöd, Fuchsmühl. Dauer etwa 2,5 Stunden, Einkehr im „Gasthof Weißenstein“ in Fuchsmühl.                                                                                                          

„Rettet die Bienen“

Vor zwei Jahren haben wir gemeinsam mit der ÖDP und dem LBV das Volksbegehren gewonnen, über 1.700.000 Bayern hatten unterschrieben, auch bei uns im Landkreis war der Zuspruch groß. Leider ist die anfängliche Begeisterung einer sehr zögerlichen Umsetzung gewichen, z.B.:

  • Der von der Staatsregierung angekündigte jährliche „Runde Tisch“, um die Umsetzung des Volksbegehrens zu begleiten und voranzubringen, hat auch im vergangenen Jahr nicht stattgefunden.
  • Große Probleme gibt es bei der Umsetzung des Biotopverbunds. Mit Hecken und Feldrainen sollten in unseren ausgeräumten Landschaften wieder Lebensräume und Wanderkorridore geschaffen werden. Stattdessen werden immer noch Hecken zerstört und Bäume in der freien Flur gefällt. Auch im Landkreis Tirschenreuth!
  • Bei der Reduzierung der Lichtverschmutzung tut sich ebenfalls wenig.

Die Frösche wandern

In den ersten milden und feuchten Nächten des Jahres werden sich in die Frösche, Molche und Kröten aus ihren Winterverstecken auf Wanderschaft begeben. In den letzten Jahren haben sich die Bestände stark verringert, sogar bei Erdkröte und Grasfrosch müssen wir uns Sorgen machen.  Die Klimakrise ist eine große Gefahr für alle Amphibienarten. Um die Bestände zu retten, müssen die Lebensräume verbessert werden. Amphibien brauchen naturnahe Tümpel und Teiche, feuchte Wiesen, Hecken und naturnahe Wälder.

Zur Rettung vor dem Straßentod bauen Freiwillige seit vielen Jahren Schutzzäune auf und tragen die Tiere morgens und abends über die Straßen. Wir haben mittlerweile erreicht, dass im größten Teil des Landkreises Amphibien-Tunnel geschaffen wurden. Einzelne Stellen im Raum Kemnath betreuen wir noch. Helfer zum Aufbauen der Zäune und Einsammeln der Tiere sind herzlich willkommen.

Der BN bittet alle Autofahrer in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:

  • Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
  • Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
  • Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
  • Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an:
    amphibien@bund-naturschutz.de

Naturschutz daheim

Lichtverschmutzung: Leider werden unsere Nächte immer heller, auch Privatgrundstücke werden immer mehr – und meist nur zur Dekoration - beleuchtet. Die nächtliche Beleuchtung ist ein großes Problem für Insekten, Vögel und andere nachtaktive Tiere. Die Augen der Kröte sind 1000 mal lichtempfindlicher als die des Menschen. Zugvögel kommen von ihren Routen ab, Insekten verhungern. Bitte beachten Sie bei Beleuchtung im Außenbereich die folgenden Punkte. Und vergessen Sie nicht das Licht wieder auszuschalten.

  • Ist diese Beleuchtung aus Sicherheitsgründen notwendig?
  • Wieviel Licht ist denn notwendig?  Genügt eine Lampe mit weniger Watt.
  • Wann muss beleuchtet werden? Die Beleuchtungszeiten auf das Nötige begrenzen.
  • Bewegungsmelder so einstellen, dass sie nur reagieren, wenn Licht gebraucht wird.
  • Die Leuchten (insbesondere Wandleuchten) müssen nach oben abgeschirmt sein, das Licht darf nur nach unten abstrahlen.
  • Beleuchtung von Treppen und Gehweg nur nach unten auf die zu beleuchtenden Flächen. Die Lichtpunkthöhen möglichst niedrig setzen.
  • Kein Anstrahlen von Fassaden, Bäumen, Büschen oder Gewässer zu Dekorations-Zwecken.
  • Keine Kugelleuchten verwenden, die in alle Richtungen strahlen, das ist Energieverschwendung und schadet der Tierwelt.
  • Nur warmweißes Licht mit Farbtemperaturen von unter 3000 K, besser 2200 - 2700 K verwenden. Ein hoher stört Orientierung nachtaktiver Insekten und Zugvögel.

Torf gehört ins Moor

und nicht in die Blumenerde für Balkon und Garten! Wir brauchen unsere Moore dringend für die Speicherung von CO2 und Wasser. Noch immer wird in Norddeutschland und im Baltikum Torf für bayerische Gärten abgebaut. Dort zersetzt sich der Torf und das gespeicherte CO2 wird frei. Inzwischen gibt es in den Baumärkten eine große Auswahl torf-freier Pflanzerden. Interessante Infos zu den bayerischen Mooren finden Sie unter: www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/moore-in-bayern.de

Mit herzlichen Grüßen

Josef Siller, Vorsitzender

Ursula Schimmel, Leiterin der Geschäftsstelle