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Rundbrief November 2021

12.11.2021

Liebe Mitglieder und Freunde des Bund Naturschutz,

hinter uns liegen einige arbeitsreiche Monate. Der regenreiche Sommer war gut für unsere Wälder und Moore, doch er machte uns viel Arbeit. Die Kreisgruppe pflegt seit vielen Jahren eine Reihe von Biotopen, darunter auch einige Feuchtwiesen. Diese waren heuer so nass, dass sie nicht befahrbar waren. So griffen wir, wie einst unsere Großeltern, zu Rechen und Gabeln. Allein in unserer Orchideenwiese bei Konnersreuth arbeiteten wir weit über 100 Stunden. Ohne das jährliche Mähen und Abräumen wäre die Wiese schon lange verbuscht und Orchideen, Teufelsabbiß, Läusekraut, Kreuzblümchen …. wären verschwunden und mit ihnen die Insekten und Amphibien. Ganz herzlichen Dank an alle fleißigen Helfer!

18.11. Vortrag „Artenvielfalt der Landwirtschaft in den Tropen“, um 19.00 Uhr im Kunsthaus, Kunstgasse 1 in Waldsassen.

Der Tropenlandwirt Luis Waldmüller arbeitete 35 Jahre in landwirtschaftlichen Projekten in Afrika und Asien. „Wie sichern wir in Zukunft die Ernährung der Menschheit?“ Dafür ist die landwirtschaftliche Vielfalt in den Tropen und Subtropen entscheidend. Er berichtet mit interessanten Beispielen und eindrucksvollen Bildern aus der Praxis. Die aktuellen Corona-Regeln finden Anwendung, zurzeit 2G, also Geimpft oder Genesen. Bitte informieren Sie sich zeitnah unter: www.tirschenreuth.bund-naturschutz.de 

Im März 2019 haben wir das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ gewonnen. Die Verpflichtung mehr für den Artenschutz zu tun zeigt mittlerweile in folgenden Bereichen Wirkung:

Streuobstpakt: Seit den Sechzigerjahren sind mehr als zwei Drittel der Streuobstwiesen verschwunden. Die Staatsregierung will nun die Streuobstwiesen in Bayern umfassend schützen. Außerdem will sie bis 2035 eine Million neue Streuobstbäume pflanzen. Die Fläche der Streuobstwiesen in Bayern würde sich um 12 000 Hektar vergrößern. Sie sind Lebensraum für mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten. Traditionell waren die Ortschaften von Obstwiesen umgeben und so in die Landschaft eingegliedert. Dieses Landschaftsbild sollten wir auch für die Zukunft wieder anstreben.

Ökologische Pflege von Seitenstreifen entlang der Staats- und Bundesstraßen: Straßenböschungen mit ihren Bäumen, Sträuchern und Magerwiesen sollen laut dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in Zukunft so gepflegt werden, dass sie die Lebensräume von Pflanzen und Tieren miteinander verbinden. Büsche und Bäume sollen erhalten werden, insbesondere Baumreihen und Alleen. Es soll seltener und abschnittsweise gemäht werden, in den Außenbereichen jährlich wechselnd. Altgras-Bestände werden den Insekten Platz zum Überwintern bieten. Das klingt erstmal gut, allerdings wird dieses neue Pflegekonzept nur an vereinzelten Punkten unserer Staats- und Bundesstraßen umgesetzt. Der allergrößte Teil soll auch in Zukunft gemäht werden wie bisher, also 1-2-mal im Jahr auf der ganzen Fläche. So wird das aber nichts mit der Vernetzung; damit die Tiere wandern können müssen sich die „Wilden Straßenränder“ durch die Gegend ziehen und miteinander verbunden sein. Die extensive Pflege muss daher der Normalfall werden.

Naturschutz daheim

Igel suchen ein Winterquartier: Aufgrund des warmen Wetters sind jetzt noch junge Igel unterwegs und suchen ein warmes Plätzchen für ihren Winterschlaf. Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Gartenschuppen oder Holzstapeln werden gern angenommen. Lassen Sie einen Haufen mit Blättern, und Zweigen in einer Gartenecke liegen. Damit können die Igel ihre Nester zu isolieren und sich warmhalten. Je größer der Haufen, desto kuscheliger haben es die Igel dann.

Auch Schmetterlinge suchen ein Winterquartier: Bei uns sind es vor allem Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs, die man jetzt in den Häusern findet. Sie brauchen ein kühles, ruhiges Plätzchen für ihre Winterruhe. Wird es zu warm, dann wachen sie auf, fliegen umher und verhungern. Wird es zu kalt, dann erfrieren sie. Am besten sind 50 bis 100 Grad Celsius. Verfrachten Sie den schlafenden Schmetterling vorsichtig in eine kleine Pappschachtel und stellen Sie diese in einen geschützten, kalten Raum. Die Schachtel muss oben eine kleine Öffnung haben, damit der Falter im Frühling herauskriechen kann. Wenn Sie einen herumflatternden Falter einfangen, dann lassen Sie die Schachtel für einige Tage verschlossen bis er im Winterschlaf ist. Und nicht vergessen die Schmetterlinge im Frühjahr ins Freie zu lassen.

Wir wünschen Ihnen für die nächsten Monate eine ruhige friedliche Zeit. Bleiben Sie gesund. Mit herzlichen Grüßen

Josef Siller (Vorsitzender der BN Kreisgruppe)     Ursula Schimmel (Leiterin der Geschäftsstelle)